Schulprojekt

Schulprojekt der Maria-Goretti St. Vith

Unsere Schule ist 1950 als katholische Mittelschule im Süden der deutschsprachigen Gemeinschaft gegründet worden.
Die Trägerschaft hat die V.O.E. Bischöfliche Schulen in der deutschsprachigen Gemeinschaft.
Sie hat ihren Schulen ein pädagogisches Projekt aufgetragen, dem wir in unserem Schulprojekt gerecht werden wollen und das die Erziehungsarbeit beschreibt und dazu folgende Anregungen beinhaltet:

1. Die MG, eine freie katholische Schule

  1. die Schule ist ein Lebensraum, wo Erwachsene und junge Menschen miteinander eine Weggemeinschaft bilden.
  2. die Schulgemeinschaften setzen sich aus einem christlichen Geist heraus dafür ein, dass das Schulleben als Dienst am Menschen und als Dienst an der Gesellschaft gestaltet wird.
  3. diese Dienste sollen verwirklicht werden:
    • durch eine optimale Ausbildung
    • durch eine Erziehung zur Mitverantwortung
    • durch eine Erziehung zum christlichen Denken und Tun
    • durch die Weitergabe des kulturellen Erbes

Der Schulträger beauftragt jede seiner Schulen, das tägliche Miteinander, Unterrichtsinhalte und Unterrichtsmethoden entsprechend seinem Projekt zu leben und zu gestalten.

2. Organigramm des Personals der Schule

Viele Personen tragen zur Verwirklichung des Auftrages bei und übernehmen unterschiedliche Verantwortungen und Aufgaben:

  • Die Schulleitung ist verantwortlich für die Organisation der Schule und des Internates, ist zuständig für das Unterrichts-, Erziehungs-, Verwaltungs- und Hauspersonal und für die Beziehungen zu und zwischen den Schülern, zu den Eltern, zu den Lehrern und Erziehern.
  • Die Lehrer sind verantwortlich für den Inhalt und die Methodik der ihnen zugeteilten Unterrichte, unter Berücksichtigung der vorgegebenen Lehrpläne. Sie üben auch einen Erziehungsauftrag gegenüber ihren Schülern aus.
  • Das Sekretariat ist zuständig für die Verwaltung aller Bereiche, die die Schüler, das Personal und die Schule betreffen.
  • Die Erzieher sind zuständig für die Schüler während der Zeiten, wo diese nicht unter der Verantwortung der Lehrer stehen; die beigeordnete Schulleiterin koordiniert ihre Arbeit und ist zuständig für Fragen der Disziplin außerhalb der Unterrichtszeiten.
  • Die Erzieherinnen des Internates übernehmen nach Unterrichtsende die Aufsicht und die Begleitung der internen Mädchen.
  • Die Mitarbeiter des Dienstes für die gesunde Entwicklung des Kindes, Kaleido, greifen auf Anfrage und in Zusammenarbeit mit dem vorher genannten Personal Problemsituationen auf und bietet Schülern und Eltern seine Dienste an (siehe auch 4.2.2.1).
  • Das Hauspersonal versucht unter Mithilfe aller, die in der Schule leben, die Räume, Gebäude und Schulhöfe sauber und einladend zu halten; es sorgt auch für das leibliche Wohl.

Das Schulprojekt erfordert, dass alle bereit sind, in Mitverantwortung zu seiner Verwirklichung beizutragen.

Jedes Personalmitglied kann seine Erfahrungen einbringen, neue Impulse geben und Veränderungen anstreben.
Unsere gesamte Ausbildungs- und Bildungsarbeit ist einerseits geprägt durch die Tradition der Schule, sie will aber auch neue Erkenntnisse und gesellschaftliche Veränderungen und Anforderungen wahrnehmen, prüfen und in ihre Zielsetzungen einbeziehen.

3. Struktur der Schule

Die MG ist eine Sekundarschule, die alle 3 Unterrichtsformen anbietet:

  • allgemeinbildender Unterricht (1. – 6. Jahr)
  • beruflicher Unterricht (1. – 7. Jahr)
  • technischer Unterricht (3. – 6. Jahr)

Das Studienangebot ist folgendes:

4. Das Schulprojekt

4.1. Ziele der Ausbildung

Fachliche Kompetenzen, soziale Kompetenzen, Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Lernfähigkeit, Neugierde, Wertevermittlung

4.1.1. Fachliche Kompetenzen

Im Lebensraum Schule soll der junge Mensch vor allem Lernerfahrungen machen, sich Wissen aneignen und seine intellektuellen Fähigkeiten und/oder manuellen Fertigkeiten fördern, entwickeln und bestätigen. So soll er befähigt werden, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.
Diese Ziele münden in eine Pädagogik, die jeden der uns anvertrauten Jugendlichen von Anfang an mit seinen Eigenschaften akzeptiert und ihm Möglichkeiten bietet, sich ein optimales Maß an Wissen und Kompetenzen anzueignen.
Dabei soll er erfahren, dass Fleiß, Verlässlichkeit, Mut und Ausdauer, aber auch selbstständiges Arbeiten und Kritikfähigkeit unerlässlich sind, ob er nun anschließend weiter- studieren oder ins Berufsleben einsteigen wird.

4.1.2. Soziale Kompetenzen, Teamfähigkeit und Selbstständigkeit

In unserer Schule soll der Schüler lernen, soziale Beziehungen aufzubauen, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst mitzuteilen. Konflikte, die im eigenen Verhalten begründet sind oder aus dem Zusammenleben entstehen, müssen ausgetragen und so gelöst werden, dass daraus ein Mehrwert für den Einzelnen und die Gemeinschaft wächst.
Dabei werden die Schüler lernen, dass in einer Gemeinschaft sozialgerechtes Verhalten und zu beachtende Richtlinien unentbehrlich sind.
Teamfähigkeit und Gruppenarbeit sollen in unserer Schule als Basiskompetenz gefördert werden.
Der Weg zu eigenverantwortlichem Verhalten beinhaltet das schrittweise Hinführen zu altersangepassten Freiheiten und Aufgaben, die eigenständig zu bewältigen sind.

4.1.3. Lernfähigkeit und Neugierde

Im unserer Schule sollen die Jugendlichen die Erkenntnis gewinnen, dass Wissenserwerb und Fertigkeiten zeitlich nicht als endgültig angesehen werden können und dass ihr Nutzen und ihre Bedeutung über den schulischen Rahmen hinausgehen und als Hilfen für ihr Leben zu sehen sind.
Deshalb möchten wir die immer wichtigere Bereitschaft zum selbstständigen Denken und zum lebenslangen Lernen wecken und fördern.
Dazu gehören notwendigerweise die Entwicklung eines gesunden Ehrgeizes und die Weckung einer Neugierde, die hinterfragen, vertiefen und Horizonte erweitern will.
Kreative Aktivitäten sollen deshalb gefördert, konstruktive neue Gedanken und Wege unterstützt und für das selbstständige Erarbeiten von neuen Kenntnissen sollen Zeit und Mittel vorgesehen werden.

4.1.4. Wertevermittlung

Wir bemühen uns, den christlichen Weg zur Lebensgestaltung und zur Lebensbewältigung innerhalb unserer Schulgemeinschaft zu gehen und zu vermitteln. Wichtig ist uns besonders, dass der junge Mensch sich selbst und die anderen als wertvolle Menschen ansehen kann und dass wir ihn auch als solchen betrachten.
In unserer Schule möchten wir dennoch die religiösen Überzeugungen eines jeden, der mit uns lebt, respektieren und niemanden ausgrenzen.
Im täglichen Zusammenleben sind uns Fairness, Höflichkeit, Respekt, Offenheit, Konfliktbewältigung und Integration wichtig.

4.2. Eckpfeiler zum Erreichen dieser Ziele

4.2.1. umfangreiches Angebot an Abteilungen und Fächern
4.2.2. ein Platz für jeden Schüler
4.2.3. erzieherische Projekte
4.2.4. didaktische Projekte
4.2.5. der Umgang mit den Medien
4.2.6. das Personal
4.2.7. die Beziehungen zwischen Primar- und Sekundarschule

4.2.1. Umfangreiches Angebot an Abteilungen und Fächern

  • Unser Studienangebot (siehe Punkt 3) erlaubt vielen Schülern, die ihnen angepasste Ausbildung in unserer Schule zu finden. Wir versuchen dabei, Eltern und Schüler objektiv zu beraten und deren Begabungen, Fähigkeiten und Zukunftsvorstellungen als vorrangig anzusehen. Dies kann einen Schulwechsel mit einbeziehen.
  • Über die Unterrichte in den verschiedensten Fächern möchten wir dem Schüler solides Wissen und Kenntnisse vermitteln und Horizonte erweitern. Wir erwarten, dass er selbst Lernbereitschaft zeigt und ein kooperatives Verhalten entwickelt. Der Schüler soll bei der Suche nach neuen Informationen, bei der Lektüre und dem Verständnis neuer Texte, Graphiken, Statistiken, Bildmaterial begleitet werden. Der Lehrer hilft ihm, die erhaltenen Informationen zu synthetisieren, kritisch zu bewerten und mit bestehenden Kenntnissen in Verbindung zu setzen.
  • Der Sprachenerlernung (Deutsch, Französisch, Englisch, Niederländisch) messen wir große Bedeutung bei.
    Die Muttersprache der Schule ist Deutsch und ihre bestmögliche Beherrschung auch Voraussetzung für das Erlernen der Fremdsprachen, für das Verstehen anderer Fachbereiche und für die Kommunikation, das Mitteilen von Gedanken und Gefühlen.
    Die Erlernung von Fremdsprachen, insbesondere der französischen, sehen wir als sehr wichtig an und dies aus mehreren Gründen: unsere geographische Lage, die Globalisierung der Wirtschaft, die offene und grenzenlose Medienlandschaft, die Notwendigkeiten der Berufswelt und beim Weiterstudium im französisch-sprachigen Raum.
  • Den Fachausbildungen im technischen und beruflichen Unterricht messen wir eine besondere Bedeutung zu; sie erlauben manchen Jugendlichen einen Weg, der ihnen einen schulischen Abschluss entsprechend ihren Begabungen und Fähigkeiten, mit anschließendem Einstieg in ein Weiterstudium oder in ein Arbeitsverhältnis, ermöglicht.

4.2.2. Ein Platz für jeden Schüler

4.2.2.1. Lern- und Beratungshilfen

  • Im Rahmen der offiziell erlaubten Möglichkeiten versuchen wir, Schülern mit Lernschwierigkeiten eine zusätzliche Hilfe anzubieten (Stützkurse).
    Dies geschieht vor allem in der 1. Stufe (1. und 2. Jahr) in den Fächern Deutsch, Französisch und Mathematik.
    In kleinen Gruppen kann der Schüler dann seine Schwächen durch gezielte Übungen und mittels zusätzlicher Erklärungen aufarbeiten.
    Dies gilt auch für den Fall, dass ein Schüler aus Gesundheitsgründen abwesend war.
  • Die Klassenräte, die zu bestimmten Zeiten oder zusätzlich auf Anfrage abgehalten werden, dienen dazu, die persönliche und schulische Entwicklung eines jeden Schülers zu besprechen.
    Uns ist dabei wichtig, dass wir den Jugendlichen in seiner Gesamtheit sehen, seine Integration in der Klasse, sein seelisches und körperliches Wohlbefinden, seine schulische Situation.
  • Beobachtungen und Besprechungen können zu persönlichen Gesprächen mit dem Schüler führen, zu Kontakten mit dem Elternhaus und zum Hinzuziehen von auswärtigen Personen oder Dienststellen.
    Das persönliche Gespräch mit dem Schüler ist uns deshalb wichtig, weil es eher dazu geeignet ist, Probleme zu erkennen, zu verstehen und gemeinsam Lösungsvorschläge zu entwickeln.
  • Großen Wert legen wir auf Kontakte zum Elternhaus.
    Die Schule selbst kann solche Kontakte aufnehmen, falls sie es für wichtig erachtet; sie lädt auch regelmäßig zu Elternsprechabenden ein, bei denen die Möglichkeit besteht, mit einzelnen Lehrern zu sprechen.
  • Zu den Dienststellen gehört auch Kaleido (Dienst für die gesunde Entwicklung des Kindes), mit dem wir zusammenarbeiten und an den sich Schüler, Eltern, Erzieher und Lehrer kostenlos zwecks Beratung wenden können.
    Kaleido ist bestrebt in Gesprächen mit dem Schüler/der Schülerin die ganzheitliche Entwicklung des/der Jugendlichen zu stützen. Es geht darum, die individuellen Möglichkeiten des Schülers/der Schülerin zu entdecken, sie zu wecken, um eine positive Eingliederung in die Realität unserer Gesellschaft zu fördern. In Gesprächen mit den Eltern und/oder Lehrpersonen können Erziehungsverhalten überdacht und neue Handlungsmöglichkeiten zum Wohle des/der Jugendlichen erarbeitet werden.
  • Um möglichst gute Voraussetzungen in der 1. Stufe und im technischen und beruf-
    lichen Unterricht zu schaffen, versuchen wir im Rahmen der Möglichkeiten, dort keine zu großen Schülerzahlen pro Klasse vorzusehen, damit jeder Schüler beachtet und beobachtet werden kann und es möglich wird, die so wichtigen Grundkenntnisse aufzubauen und zu festigen.

4.2.2.2. Soziale Dienste der Schule

  • Damit die Kosten, die den Eltern durch den Schulbesuch ihres/ihrer Kinder entstehen, möglichst niedrig gehalten werden können, bieten das Schulgeschäft und der Schulbuchverleih kostengünstige Dienste an.
  • Die schuleigene Bibliothek erlaubt den Schülern, einen im Prinzip kostenlosen Zugang zu verschiedensten Informationsquellen und dient auch der Förderung der Lesebereitschaft.
  • Die Schule fühlt sich verpflichtet, regelmäßig einen Teil der Kosten zu übernehmen, die den Eltern durch die Durchführung verschiedener Projektakti-vitäten in- und außerhalb der Schule entstehen. Aus finanziellen Gründen soll möglichst keiner von einer Teilnahme ausgeschlossen bleiben.

4.2.2.3. Das Internat

  • Das Leben im Internat hat das gegenseitige Vertrauen als Grundlage. Wir geben somit auch die Möglichkeit, Werte wie Toleranz, Menschlichkeit und Solidarität zu leben und zu erfahren.
  • Wir möchten jedes Kind und jeden Jugendlichen spüren lassen, dass er in seiner Eigenart wertvoll ist und ihm helfen, sich persönlich, schulisch und sozial zu entfalten.
  • Das Internat nimmt Schüler verschiedener Herkunft, Kulturen und Religionen auf. Dies kann die Aufgeschlossenheit und die Toleranz fördern, die in einer multikulturellen Gesellschaft so wichtig sind.

4.2.3. Erzieherische Projekte

  • Die schulinterne Ordnung (siehe auch 4.3.2.6) schafft die Rahmenbedingungen für ein positives Zusammenleben aller in unserer Schule.
    Sie regelt u.a. den Tagesablauf, die An- und Abwesenheiten in der Schule und im Unterricht, den Stadtausgang, das Verhalten in- und außerhalb der Klassenräume. Sie dient auch dazu, den Respekt vor der Arbeit des Hauspersonals zu fördern. Jedes Jahr wird überprüft, ob gewisse Punkte der Hausordnung abgeändert werden sollen und ob sie die angestrebten Ziele garantiert.
  • Wir bieten den Schülern verschiedener Klassen Besinnungstage an, um inne zu halten und Zeit zu finden, um über sich selbst und über Erfahrungen im Gemeinschaftsleben und über ihren Glauben und ihre Gottesbeziehung nachzudenken. Dies fördert das gegenseitige Kennenlernen, die Thematisierung von Konflikten und die Klassengemeinschaft. Es erlaubt auch die persönliche Findung und die Festigung eigener Wertempfindungen.
  • Wichtig ist uns, dass jeder Schüler in seiner physischen und moralischen Integrität respektiert wird.
    Deshalb lehnen wir jede Form physischer und psychischer Gewalt ab und versuchen, beobachtete Missstände mit den betroffenen Personen anzusprechen und aufzuarbeiten, und falls nötig mit Hilfe von außenstehenden Diensten.
  • Die Schule will auch bewusst gegen die Entstehung und Ausbreitung von Süchten vorgehen.
    Dazu dienen die Mitarbeit delegierter Lehrer in der regionalen ASL (Arbeitsgruppe für Suchtvorbeugung und Lebensbewältigung), das Ansprechen und Koordinieren verschiedener Themen im Rahmen der Unterrichte und falls möglich, die individuelle Begleitung im Sinne einer gesunden Lebensweise.

4.2.4. Didaktische Projekte

  • Das Vermitteln von Wissen und Kenntnissen ist eines der vorrangigsten Ziele der Schule. Viele Jugendliche wissen aber nicht, wie sie vorgehen sollen, um sich dieses Wissen auch anzueignen.
    Das Erarbeiten einer effizienten Lernmethode muss ein Grundanliegen der Schule sein. Es wird vor allem im 1. Jahr der Mittelschule systematisch durchgeführt und dient dazu, Techniken zu entwickeln, die die Effizienz der persönlichen Arbeit verbessern.
  • Bei der Suche nach neuen Informationen und bei deren Bearbeitung soll der Schüler begleitet werden. Der Lehrer hilft ihm, die Informationen zu analysieren, kritisch zu bewerten und Zusammenhänge zu schon bestehendem Wissen zu schaffen.
  • Jeder unserer Schüler des 6. Jahres der Mittelschule muss eine Abschlussarbeit zu einem von ihm frei gewählten Thema schreiben. Er wird dabei von einer
    Lehrperson oder einer von der Schulleitung anerkannten außenstehenden Person begleitet.
    Ziel dieser Arbeit ist, dass Schüler Quellen verschiedenster Art nutzen, selbstständig die verfügbare Zeit verwalten, Horizonte erweitern, Initiativen ergreifen und die Endfassung vor einer Jury verteidigen.
    Das Schreiben einer Abschlussarbeit erlaubt dem Schüler auch, seine Arbeitsmethoden zu testen, sich selbst bei der Bewältigung von größeren Anforderungen zu erfahren, seine Fähigkeit im Umgang mit Stresssituationen einzuschätzen und neu gewonnene Erkenntnisse in seinem eigenen Zukunftsprojekt zu verwerten.
  • Für die Oberstufenklassen des beruflichen und technischen Unterrichts sieht der Lehrplan die Durchführung von Praktika vor. Sie erlauben dem Schüler:
    • einen realistischen Einblick in das zukünftige Arbeitsmilieu
    • die Erprobung der eigenen praktischen Fähigkeiten und die Einbeziehung der erworbenen Fachkenntnisse im Alltag
    • eine Erweiterung der jeweiligen Kompetenzen, bzw. das Erkennen der persönlichen Stärken oder Grenzen
    • eine verbesserte Selbsteinschätzung durch die Rückmeldung von außenstehenden Fachleuten
    • eine bewusstere Wahl der zukünftigen Schul- oder Berufsorientierung
  • Schule und Lehrer sind überzeugt, dass die Bildung und Ausbildung junger Menschen auch eine Öffnung nach außen beinhaltet.
    Diese Öffnung der Schule nach außen geschieht über Besichtigungen und Tagesfahrten. Die Schüler werden nach Möglichkeit in die Planung und Vorbereitung miteinbezogen.
    Außerschulische Aktivitäten dienen aber auch dazu, die Vielseitigkeit der menschlichen Beschäftigungen, der sozialen und gesellschaftlichen Institutionen und Dienste, der Sprachen und Bräuche zu entdecken. Somit können Horizonte erweitert, neue Interessen geweckt, eine kritische Haltung gefördert und das Selbstbewusstsein gestärkt werden.
  • Für verschiedene Klassen sehen wir mehrtägige Studienreisen oder Aufenthalte vor, die altersangepasst gestaltet und zu einem nachhaltigen Erlebnis werden können. Folgende Zielsetzungen werden dabei angesprochen:
    • die Allgemeinbildung verbessern und die Neugierde wecken
    • eine kritische Haltung gegenüber Vorurteilen fördern
    • andere Kulturen, Auffassungen, Lebensweisen, Sitten, Bräuche und Sprachen entdecken und schätzen lernen
    • ungewohnten Situationen begegnen und sie zu meistern versuchen
  • Falls es die Umstände erlauben, befürworten wir, dass sich alle Klassen eines Jahrgangs gemeinsam an einer inner- oder außerschulischen Aktivität beteiligen; dies kann gegenseitige Wertschätzung und das Gemeinschaftsgefühl entwickeln und fördern.
  • Wir unterstützen die Beteiligung der Schüler an sportlichen Wettkämpfen, die regional organisiert werden; sie fördern den Teamgeist und sind eine Gelegenheit, andere Schülergruppen im fairen Wettkampf kennen zu lernen.
  • Im Rahmen verschiedener Unterrichte arbeiten Klassen an konkreten Projekten. Sie können schulintern bleiben oder nach außen hin auf eine bestimmte Gruppe Menschen bezogen sein.

4.2.5. der Umgang mit den Medien

Die Schulmediothek hat sich im Laufe der Jahre zu einer immer wichtigeren Stütze in
der pädagogischen und erzieherischen Arbeit bewährt und wird von Schülern und Lehrern gerne genutzt.
Die Mediothek möchte folgende Ziele verfolgen:

  • möglichst vielen Schülern den freien Zugang zu Informationen und Medien gewähren
  • die Gewohnheit des Lesens und die Freude am Lesen entwickeln und festigen
  • Schülern „Fenster zur Welt“ anbieten und sie mit unterschiedlichen Ideen, Erfahrungen und Meinungen konfrontieren
  • Schüler kreativ und selbstständig im Wissens- und Bildungsangebot werden lassen
  • neue Lehr- und Lernformen ermöglichen, fördern und entwickeln
  • das Einüben von sozialen Lernformen über Team- oder Projektarbeiten ermöglichen

Ebenso dienen Audio- und Videoanlagen der Konkretisierung und Aktualisierung des Unterrichts und der Eröffnung neuer Horizonte.

4.2.6. Das Personal

  • Die bisher angesprochenen Eckpfeiler sind nur dann realistisch, wenn die Personalmitglieder bereit sind, sich für ihre Umsetzung im schulischen Leben einzusetzen; wir wissen, dass die Verschiedenheit der Personen auch zu unterschiedlichen Beiträgen führt.
  • Das freiwillige Übernehmen zusätzlicher Aufgaben über den vorgeschriebenen Dienstauftrag hinaus ist in unserer Schule unentbehrlich, wenn wir die uns gesteckten Ziele der Ausbildung verwirklichen wollen.
  • Wir sind auch überzeugt, dass die Vorbildfunktion der Erwachsenen in der Arbeit und in den menschlichen Beziehungen sich kurz- oder langfristig positiv auf die Arbeitseinstellung und die menschliche und intellektuelle Reifung der Jugendlichen auswirkt.
  • Die Schulleitung erlaubt es dem Personal, an Weiterbildungen teilzunehmen, die der Aktualisierung der Fachkenntnisse und der Anpassung pädagogischer Unterrichts- oder Erziehungsmethoden dienen.
  • Viele Lehrer werden bewusst sowohl im allgemeinbildenden wie auch im beruflichen und/oder technischen Unterricht eingesetzt, in der Überzeugung, dass dadurch Flexibilität, Toleranz und gegenseitiges Verständnis gefördert werden.
  • Personalmitglieder einer Klasse versuchen kollegial zusammen zu arbeiten, um Unterrichtsmethoden oder -inhalte abzustimmen; Lehrer eines selben Faches arbeiten ebenfalls zusammen, um die Kontinuität der Unterrichte abzusprechen.

4.2.7. Die Beziehungen zwischen Primar- und Sekundarschule

Durch die räumliche Nähe unserer Mittelschule zu einer Primarschule ergeben sich im Alltag spontane Kontakte sowohl zwischen den Lehrern wie auch den Schülern.
Diese zwanglosen wie auch die gesuchten Kontakte erlauben es, ein besseres Verständnis für die Unterrichts- und Erziehungsmethoden des anderen aufzubringen und darüber auszutauschen.
In unseren Mitbestimmungsräten (pädagogischer Rat und Betriebsrat) sind die Primar- und die Mittelschule gleichzeitig vertreten, was auch die Kontinuität in der Ausbildung und das gegenseitige Verständnis fördert.

4.3. Die Schule in Entwicklung

4.3.1. Organe der Mitbestimmung

  • Der Betriebsrat setzt sich paritätisch aus gewählten Vertretern des Lehrkörpers, des Hauspersonals und der Direktion zusammen. Er ist ein Informations- und Beratungsorgan in den verschiedensten Bereichen : die juristische und finanzielle Situation der Schule, die Position gegenüber anderen Lehreinrichtungen, das zukunftsorientierte Studienangebot der Schule, ihrer Abteilungen und Studien-richtungen, größere Anschaffungen und bauliche Erweiterungen, die Beschäftigung,…
  • Der Ausschuss für die Gefahrenverhütung und die Sicherheit am Arbeitsplatz setzt sich ebenfalls paritätisch aus gewählten Mitgliedern des Lehrkörpers, des Hauspersonals und der Direktion zusammen. Er ist verantwortlich für das „Wohlbefinden am Arbeitsplatz“, d.h. die Sicherheit, den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, die Stressvermeidung, die Hygiene und die Verschönerung des Arbeitsplatzes.
  • Der Pädagogische Rat setzt sich zusammen aus 3 Lehrpersonen der Primarschule, 9 Lehrpersonen der Mittelschule, 1 Internatserzieherin und 3 Vertretern der beiden Schuldirektionen. An den Sitzungen nehmen, mit beratender Stimme, auch 2 Elternvertreter der Primar- und 3 Vertreter der Mittelschule teil. Aus den vielfältigen Aufgaben des PR, die zur Bildungs- und Erziehungsarbeit beitragen sollen, haben die Mitglieder folgende Themenschwerpunkte ausgewählt:
    • Ausarbeitung des Schulprojekts
    • Festlegung der Unterrichtsmethoden
    • Maßnahmen zur Integration von Schülern mit erhöhtem Förderbedarf
    • Begleitmaßnahmen für Schüler mit vorübergehenden Lernschwierigkeiten
    • Organisation der formativen und normativen Bewertung
    • Planung und Gestaltung der pädagogischen Projektarbeiten
    • Organisation der internen Evaluierung

Alle Themen werden in der Optik des durch den Schulträger vorgegebenen pädagogischen Projekts behandelt und unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Grundlagendekretes der DG vom 31.08.1998.

 

4.3.2. Vorbereitung der Zukunft

Die Schule befindet sich in einer ständigen Veränderung. Sie muss sich immer wieder neu orientieren, um einer sich wandelnden Gesellschaft Rechnung zu tragen und neue Erkenntnisse zum Wohle aller in ihre Arbeit einfließen zu lassen.
Verschiedene Arbeitsgruppen haben zu folgenden Bereichen Verbesserungen vorgeschlagen, die kurz- oder mittelfristig verwirklicht werden sollen:

1. Infrastruktur

In einer Zeit der Neuformulierung der Aufgaben und der Interaktion zwischen Schule und Gesellschaft (siehe Grundlagendekret) sind angepasste und zukunftsorientierte Infrastrukturen notwendige und unerlässliche Voraussetzungen für eine gute Wissensvermittlung und Pädagogik.
Kurzfristig müssen deshalb unbedingt zusätzliche Klassen- und Fachräume geschaffen und das Unterrichtsmaterial sowie bestehende Räume verbessert und angepasst werden.
Eine angemessene und angepasste Infrastruktur ist nämlich eine wichtige Voraussetzung, damit unser Schulprojekt von allen daran Beteiligten getragen wird und seine Zielsetzungen verwirklicht werden können.
Alle Instanzen, die der Schule einen Auftrag geben und Erwartungen an sie stellen, müssen sich dabei angesprochen fühlen: Schulträger, Ministerien und Schulleitung.

2. Schulmediothek

Die Schulmediothek unterstützt die Ziele, die im Schulprojekt festgeschrieben und von den Lehrplänen der einzelnen Fächer vorgegeben sind. Sie schafft dazu zuerst die technischen und materiellen Voraussetzungen.
Damit diese dann in der schulischen Arbeit effizient eingesetzt werden, sollen folgende Ziele angestrebt und kurz- und mittelfristig verwirklicht werden:

eine gezielte Unterstützung der Kollegen, die ein Projekt in ihrem Unterricht starten oder ihre eigenen Kenntnisse im Umgang mit dem Computer erweitern möchten.

bei den Schülern die Kenntnisse im Umgang mit dem Computer erweitern; dazu müssen die Mindestanforderungen pro Jahrgang festgelegt und die zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten geschaffen werden.

Die Schulmediothek muss vorrangig dem Vermitteln von Lerninhalten und der Arbeit an gemeinsamen Unterrichtsprojekten dienen.

3. Außerschulische Aktivitäten

Bei der Planung und Durchführung von außerschulischen Aktivitäten sollen folgende Aspekte stärker berücksichtigt werden:

  • auf ein ausgewogenes und gleichwertiges Angebot für alle Schüler eines Schuljahres oder innerhalb der Jahrgänge achten
  • die Einbindung in Einzel- oder fächerübergreifende Unterrichte ermöglichen
  • die finanzielle Belastung für Schüler und Eltern überschaubar und tragbar halten und alternative Finanzierungsmöglichkeiten vorschlagen und prüfen.

4. Unterricht und Bewertungssysteme

Schülern sollen klare Richtlinien mitgeteilt werden, an denen sie ihr Verhalten und ihre Arbeitsweise orientieren können. Die Folgen bei Fehlverhalten müssen festgelegt und angewandt werden.
Das Tagebuch soll besser genutzt und das Zeugnis neu gestaltet werden, um auf das soziale Verhalten und die schulische Arbeit hinzuweisen, und dies als Informationsquelle sowohl für die Schüler wie auch für deren Eltern.
Pro Schüler sollen in einem Dossier wichtige Informationen festgehalten werden, die die schulische Laufbahn und die persönliche Situation betreffen. Das Dossier soll den jeweiligen Klassenleitern weitergereicht und nur schulintern genutzt werden.

5. Projektarbeit in den Klassen 1B und 2B

Die Schüler dieser Klassen benötigen in besonderem Maße eine möglichst individuelle Förderung und Begleitung; sie sollen positive Schulerfahrung machen, ihr soziales Verhalten entwickeln, ihre Persönlichkeit stärken und Selbstständigkeit erreichen. Diese Ziele können erst verwirklicht werden, wenn die Rahmenbedingungen dazu geschaffen werden (Räume, Arbeitsmaterial, didaktisches Material, begrenzte Anzahl Lehrpersonen pro Klasse, angepasster Wochenstundenplan,…).
Die schulische Arbeit selbst soll nach Themenbereichen (Projekte) gestaltet werden.

6. Hausordnung außerhalb der Unterrichte

Wir streben an, dass die Erzieher in den Augen der Schüler nicht nur als Aufseher, sondern auch als Bezugspersonen gelten. Deshalb wollen sie den Kontakt zu den Schülern suchen (auch über Freizeitaktivitäten) und persönliche Beziehungen aufbauen.
In Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen soll im Tagebuch eine Seite für Bemerkungen, die die Disziplin betreffen, vorgesehen werden. Diese soll dazu beitragen, dass das Erziehungs- und Lehrpersonal sowie die Eltern einen besseren Einblick in die Entwicklung des Verhaltens des Jugendlichen erhalten. Sie soll aber auch dem Jugendlichen selbst helfen, sich besser in seinem Verhalten einzuschätzen und kann somit in ein persönliches Projekt des Schülers münden.

7. Beziehungen zwischen Schülern verschiedener Abteilungen

Die gegenseitige Wertschätzung soll gefördert werden, sowohl auf Ebene der Schüler als auch der Lehrer.
Deshalb bemühen wir uns:
– ein gesundes Selbstwertgefühl zu stärken.
– eine positive Einstellung zu praxisbezogenen und sozialen Kompetenzen zu fördern.
– einen respektvollen Umgang aller am Schulleben beteiligten Personen zu pflegen.
Wir denken, dass die positive Grundeinstellung und -haltung der Lehrer eine wichtige Voraussetzung ist, um obengenannte Zielsetzungen zu verwirklichen und so die Lernmotivation der Schüler zu fördern.
Bei der Information und Orientierung der Schüler sollen die besonderen Interessen und Fähigkeiten des Einzelnen maßgebend sein. Dies erfordert, dass alle Lehrer gut über Inhalte und Perspektiven der verschiedenen Abteilungen informiert sind.

8. Das faire Zusammenleben

Die Verantwortung des Lehrers beschränkt sich nicht nur auf Wissensvermittlung und das Geschehen in der Klasse, sondern umfasst auch die Wahrnehmung von und die Reaktion auf die Erscheinungsformen verbaler und physischer Gewalt außerhalb des Klassenraumes
Es scheint uns erwiesen, dass ein wohlwollendes Miteinander in der Klasse von grundlegender Bedeutung ist für die Schaffung einer positiven Lernatmosphäre, für das Einüben sozialer Umgangsformen wie auch für die Festigung eines gesunden Selbstbewusstseins.
So werden die Voraussetzungen für eine bestmögliche Integration des Schülers in die Gesellschaft (Beruf,…) geschaffen.
Wir möchten dazu konkrete Hilfestellungen ausarbeiten.